Cybertech in Dubai

Dubai als Host der ersten Cybertech Global

Vom 5. bis 7. April 2021 wurde in Dubai die erste Cybertech Global veranstaltet, eine internationale Ausstellung und Konferenz für die Cyber-Branche. Die 8. Ausgabe der größten Veranstaltung für Sicherheitsnetzwerke außerhalb der USA wurde vom Dubai Electronic Security Center (DESC) ausgerichtet. Die Durchführung des globalen Events unterstreicht nicht nur den Erfolg der Stadt bei der sicheren Abwicklung von internationalen Großveranstaltungen, sondern auch Dubais Position als internationales Zentrum für Technologie und Innovation im Bereich Cybersicherheit.

Die Cybersicherheitsstrategie des Landes gehört zu jenen Initiativen, die Muhammad bin Raschid Al Maktum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Herrscher von Dubai, ins Leben gerufen hat, um einen integrierten Schutz gegen die Gefahren des Cyberspace zu bieten und Innovationen im Cyberspace sowie das Wachstum des Emirats und seinen wirtschaftlichen Wohlstand zu fördern.

Die von Cybertech organisierte Veranstaltung zieht jedes Jahr hochrangige Interessenvertreter, Start-ups, Regierungsstellen und Organisationen aus der ganzen Welt an, um bestehende und neue Geschäftsmöglichkeiten zu fördern und aktuelle Herausforderungen im Cyberspace zu diskutieren. Insgesamt haben in Dubai 50 Delegationen und 52 Unternehmen am Event teilgenommen.

Entwicklungen im arabischen Raum

Für mich war die Cybertech in Dubai eine wunderbare Gelegenheit mir einen konkreten Überblick über die Entwicklungen im arabischen Raum zu verschaffen. Gerade im IT-Bereich verfolge ich die Entwicklungen schon lange und es ist spannend zu sehen, wie man versucht den erfolgreichen Übergang vom Erdölhandel in die Bauwirtschaft und von dort nun zur Informationswirtschaft zu forcieren.

Vor wenigen Jahrzehnten war das Emirat Dubai bis auf den Hafen reines Wüstengebiet. Sehr früh hat die Herrscherfamilie erkannt, dass das erdölarme Land nicht langfristig vom Handel mit Erdöl leben kann. Mithilfe einer Unternehmensberatung wurde daher das Projekt Dubai modern gestartet. Innerhalb weniger Jahre entstand in Dubai ein Wirtschaftswunder, hauptsächlich auf Basis von Immobilienprojekten, die normalerweise in einer Wüste nicht umgesetzt werden können. Der Sand unter der Stadt ist allerdings so salzhaltig, dass er das benötigte stabile Fundament bietet.

Herausforderungen in der Finanzierung & Nachhaltigkeit

Angeblich gehört der Großteil des Landes auf dem Dubai erbaut wurde, mittlerweile reichen Familien aus Abu Dhabi. Das höchste Gebäude sollte ursprünglich Burj Dubai heißen. Dank einer Finanzspritze aus Abu Dhabi, heißt das Gebäude Burj Khalifa, nach dem dortigen Herrscher. Um das regionale Abwassersystem nicht zu überlasten, hat das höchste Gebäude der Region keinen Anschluss. Regelmäßig transportiert eine riesige Kolonne orangefarbener Tank-LKWs die Überreste der letzten Mahlzeiten aus den Abwassertanks des Gebäudes zur Entsorgungsstätte.

Dubai hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Derzeit werden riesige Photovoltaik-Anlagen gebaut, die das Land in absehbarer Zeit energieautark machen sollen. Ironischerweise wurde vor Jahren ein Kohlekraftwerk beauftragt, das letztes Jahr auch in Betrieb genommen wurde. Zu verschenken hat man nämlich auch in Dubai nichts.

Erschließung neuer Geschäftsfelder

Weil auch der Immobilienboom nicht ewig anhalten kann, sucht man nach neuen Geschäftsfeldern, die man beispielsweise in der Informationstechnologie gefunden hat. So gibt es eine bitcoin-freundliche staatliche Regulierung, um den Standard auch in diesem Bereich global zu etablieren. Eine meiner Firmenbeteiligungen, baut gerade die Dependance auf. Die Cybertech Global im April 2021 war deshalb eine willkommene Gelegenheit für mich mir Land und Leute genauer anzusehen.

Auf der Besichtigungstour durch die Altstadt begleitete mich neben einem Kollegen aus Wien auch eine ehemalige Mossad Agentin. Sie half uns beim Verhandeln auf den Märkten und in den Läden. Zu meiner großen Überraschung gab es keine Berührungsschwierigkeiten mit den iranischen Händlern. Die Mossad Agentin meinte sogar, dass es zwar noch etwas dauern könnte, aber auch deren Beziehung werde sich irgendwann normalisieren.